Brauchtum

Was früher „Gott“ war, sind uns heute: „Güter“.
Und wo wir Bräuche hatten, uns zu schützen
(weil sie uns halfen, Ängste auszuschwitzen),
war die Gemeinschaft da. Wir waren Brüder.

Doch unanzweifelbar nimmt heute wieder
die Urangst überhand. Und mit „Besitzen“
will man das schwache Ego unterstützen.
Das schlägt sich dann im Anonymen nieder.

Wenn „jeder gegen jeden“ Kämpfe schürt,
- im Trockendock der Liebesfähigkeit
Genuss sucht, statt Erfüllung - zeigt sich auch:

Die unheilvolle Gier nach Wohlstand führt
bloß in die Sucht, nicht zur Zufriedenheit.
Und sie ersetzt die „Bräuche“ durch „Verbrauch“.


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