Focusing / Training in Achtsamkeit

Focusing - was ist das?

Focusing dient dazu, das intuitive Spüren und Wahrnehmen innerer Prozesse - allmählich, Schritt für Schritt - bewusst und zu jedem gewünschten Thema herbeizuführen.

Mit Focusing finden wir Zugang zu unserer „inneren Weisheit“, zum „inneren Wissen“ jenes lebendigen Gesamtorganismus, der seelisch und mental unser „Ich“ ausmacht (mit all seinen unbewussten, impliziten Anteilen), und sich nach außen hin (materiell) als unser Körper darstellt.

Insofern können wir - als ein verkürzter Ausdruck - berechtigterweise sagen: Im Focusing „fragen wir unseren Körper“ um Antwort auf dezidiert gestellte Fragen, auf die wir vom Kopf her nur verkürzte oder unbefriedigende oder eventuell gar keine Antworten bekommen.

Focusing - um eine hilfreiche Beziehung zu anderen Menschen herzustellen - beinhaltet

  • echtes, vorurteilsfreies, nicht-wertendes Zuhören und Antworten,
  • sich und andere in Konflikten und Belastungen authentisch zu begleiten,
  • den persönlichen Wandlungsprozess systematisch zu begleiten,
  • partnerschaftliches Focusing zu praktizieren und dabei präsent zu sein.

Focusing - um eine hilfreiche Beziehung zu sich selbst herzustellen - heißt ›mit dem Körper denken‹

  • das ist mehr als kognitives Denken:
  • ›mit dem Körper denken‹ meint, sich Zeit zu nehmen und genauer hinzuspüren auf die Grauzone zwischen dem Ahnen / dem Wissen / und dem Nicht-Wissen…
  • denn der Körper weiß mehr als der Kopf;
  • es geht darum, „mit oder bei dem bereits Gespürten, aber noch nicht Gewussten ein wenig zu verweilen“ (Wiltschko); - denn dann können sich aus dem Körpergedächtnis neue Wahrnehmungsschritte entfalten...
  • Mit etwas Übung festigt sich daraus die überaus nützliche Fähigkeit,  kreativ zu planen und innovativ zu entscheiden.

Focusing - als spirituelle Kraft - bedeutet:

  • in der unendlich reichen Leiblichkeit des eigenen Körpers zu leben,
  • sich „im Atem“ geborgen zu fühlen,
  • sich mental in dem „Mehr-als-ich-schon-weiß“ aufgehoben zu fühlen und darüber dankbar zu sein.

Literaturempfehlung:

  • Gendlin, Eugene T. (1978): Focusing. Selbsthilfe bei der Lösung persönlicher Probleme. Otto Müller: Salzburg 1981
  • Gendlin, Eugene T. (1986): Dein Körper - dein Traumdeuter. Innere Achtsamkeit: mit Focusing Träume verstehen. Klett-Cotta: Stuttgart 2009
  • Gendlin, Eugene T. (1996): Focusing-orientierte Psychotherapie. Ein Handbuch der erlebensbezogenen Methode. Pfeiffer: München 1998
  • Gendlin, Eugene T. (2015): Ein Prozessmodell. Karl Alber: Freiburg München, 2. Aufl. 2016
  • Gottstein, Martin (2016): Focusing und Märchen. Finde den Schlüssel zu deinem inneren Schatz. tredition GmbH: Hamburg
  • Renn, Klaus (2006): Dein Körper sagt dir, wer du werden kannst. Focusing - Weg der inneren Achtsamkeit. Herder: Freiburg Basel Wien
  • Renn, Klaus (2016): Magische Momente der Veränderung. Was Focusing bewirken kann. Kösel: München
  • Wiltschko, Johannes (2010): Hilflosigkeit in Stärke verwandeln. Focusing als Basis einer Metapsychotherapie. Bd.1. Ed. Octopus: Münster
  • Wiltschko, Johannes (2011): Ich spüre, also bin ich! Nicht-Wissen als Quelle der Veränderung. Bd.2. Ed. Octopus: Münster

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„Aus den Fugen geraten“
Ein Drudenfuß mit ungleichen Winkeln bietet
(laut Goethes Faust) keinen Schutz gegen Geister!

„Eine Straße muss ich gehen, die noch keiner ging zurürck.“
In Anlehnung an Franz Schuberts Winterreise,
doch hier positiv gedeutet!
Der weiße Weg, der aus dem schwarzen (depressiven) Umfeld
nach rechts oben in die Zukunft weist,
wird von der Malenden als befreiend empfunden.

„Mit der Seele baumeln“ - ein Wohlgefühl!

Zitate:

Der Körper eines Lebewesens ist das Resultat
seines Lebensprozesses.

(Eugene T. Gendlin)

Die Weisheit eines Menschen misst man nicht
nach seinen Erfahrungen, sondern nach
seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen.

(George Bernard Shaw)

Vertrauen ist eine Oase im Herzen,
die von der Karawane des Denkens nie erreicht wird.

(Khalil Gibran)