Sehnsucht...
[vergeblicher Wunsch nach einem zweiten Kind, 1995]

Du wärst mein zweites „zweites Ich“ gewesen.
Ich bangte lange Jahre, wo du bleibst.
Erwartend, dass du dich mir einverleibst,
ersehnte ich dich oft! (War das vermessen?)

Sogar mein Sohn wär' von dem Wunsch besessen,
dass du ihm Bruder oder Schwester seist.
(Wohl weiß er, was ein Einzelkind sein heißt!
Er bräuchte dich, um sich an dir zu messen.)

Und auch dein Vater - der sonst nie viel sagt -
wär' „ganz vernarrt“ in dich. Du würd'st es sehn!
Du aber säumst. Das lässt mich kaum noch hoffen,

dass du vom Leben träumst. Sei unverzagt!
Birgt es auch manches Leid, es ist doch schön!
An Liebe jedenfalls unübertroffen.


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