Meditative Stimmung
[ein Sonett über die Fülle des Daseins, 2002]

Ich sehne mich nach einer sanften Brise,
die meine Schläfen mild umschmeicheln möge.
Wenn ich die Hände ineinander lege,
verführt mich dies, dass ich die Augen schließe.

In mir ist Dunkelheit und Wärme. Diese
erwartungsvolle Stille macht mich rege:
Ob eine Welt, die ich nicht überlege,
sich unter meinen Lidern spiegeln ließe?

Die Augen brennen, wie von einem Seher.
Und in den Ohren saust es mit Gewalt.
Das volle Leben wird im Innern wahr!

Ein Traum schlägt an. Ein Duft, ein Hauch kommt näher
und ich erwarte - bildende Gestalt!
Es ist  d a s   N i c h t s ,  dem ich nur Echo war.


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