Frühe Morgenstimmung
[fast ein Gebet, 1996]

Im Angesicht der Nacht ahnt man das All,
das (wie sein Name sagt) den Erdenball
behutsam in Unendlichkeiten hüllt.
Die Welt ist ganz von Stille-sein erfüllt!

Doch in der Ferne heben Nebel scheu
den Tag ans Licht - mit all dem Einerlei,
das sich belastend an die Seele hängt.
Und sie beginnt von neuem. Sie verdrängt.

Es scheint ihr Los zu sein, dass sie sich schindet.
Das ALL jedoch wird andern Sinns verkündet!
Es wahrzunehmen - wie im Morgendunst -
macht aus dem Tagewerk erst Lebenskunst.


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