Phasenübergänge
[ein Rundgesang, 2005]

Wir merken 's oft nicht:
das Leben besteht aus Phasen.
Als liebten wir
nur Blumen in Blumenvasen.

Das hieße doch,
Zerstückeltes genießen,
Wesenloses,
nicht bunte Blumenwiesen!

Musik ist ähnlich:
ein Kaleidoskop aus Klängen!
Da schwebt etwas
in Phasenübergängen.

Ein Einzelton,
der als Sirene schrillt,
macht (was er ja
auch sollte) angsterfüllt.

Doch atmen dürfen
wie schwingende Musik
und Knospen treiben
zu duftendem Lebensglück:

Das spüren wir
als wohlige Sensation!
Sind denn die Blumen
den Wiesen nur Dekoration?

Uns Menschen oft schon.
Wir haben so schmückende Vasen!
Vergessen dabei
die anderen Lebensphasen.

Genauso verfahren wir
oft mit dem eigenen Leben:
pflücken Gefälliges;
bald wieder fortgegeben...

Doch nur was wir gern
bewahren, bleibt uns erhalten!
Und nur aus „Bewährtem“
kann sich auch Neues gestalten.

Folgt denn nicht alles
konzentrischen Wachstumsgesetzen?
Matrix des Lebens -
sie ist durch nichts zu ersetzen.


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