Zeitenwenden wenden Zeiten
[1971]
Im Grunde führen uns unsere Träume
nie in ein fremdes Land,
nur in verstaubte Hinterräume
und Kellergewölbe, ganz geheime,
aus eigenem Bestand.
Was da in Truhen verschlossen liegt,
hat längst seinen Dienst getan.
Doch es ist unser! Eitelkeit siegt,
filtert Vergangenes, gaukelt und lügt,
fasst uns nostalgisch an.
Verblichen, zerborsten und modrig schon,
wir sehen nur seinen Glanz!
Im Weihrauch erhebt sich - erst flüsternd - ein Ton,
mehrt sich zum schwatzhaften Spiel der Vision.
Reales verschwindet ganz.
So wird im Erinnern an frühere Zeiten
Vergangenes mystisch verehrt.
Wie wollen wir da denn die Zukunft bestreiten,
wenn Gegenwarten uns flirrend entgleiten
und Wahrnehmbares verjährt?!
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