Widmungen an Freunde und Familie - aus verschiedenen Jahren
An Ulrich G.
[Sinnspruch zu Sylvester 1979]
Da nun das Jahr des Affen
glücklich zu Ende geht,
wünsche ich deinem Schaffen,
dass Fortuna sich dreht!
Möge der schillernde Hahn,
Künder von Sonne und Licht,
dir, dem säenden Mann,
halten, was er verspricht!
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An Susanne Amberg-Schneeweis
[Widmung zu ihrer Buchpräsentation „Stimmbildung durch bewusstes Atmen“, 1989]
Dein Lebtag bist du stolz (und oft zu stramm)
auf einem klippenreichen Weg geschritten.
Nicht selten hast du „Atemnot“ gelitten,
wenn wieder eine neue Hürde kam!
Indes die Kraft, die tobend aus dir kam,
hat sich geklärt - und läutert dich zum Frieden.
Der „Atem“ selbst hat dir das Heil beschieden!
Was „Not“ schuf einst, nun trägt 's dich wundersam.
Der Weg (bekanntlich ist er selbst das Ziel)
mag dunkel, bergig und beschwerlich sein.
Und doch: nicht eine Mühsal ist zu viel!
So wie sich jeder Seufzer einfügt leis'
in jene Resonanz von Welt und Sein,
so ist die dunkle Nacht: am Berg schneeweiß.
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Sonett zu Eurem Ehrentag
[für Milan & Ingrid, anlässlich ihrer Hochzeit, 1993]
Die Ehe, die Ihr heute Euch versprecht,
erwachse Euch zur Partnerschaft für 's Leben.
Das ist nicht leicht. Der Wunsch, sich hinzugeben,
besagt ja auch, dass man zugleich was möcht!
Doch etwas einzufordern dient da schlecht.
Verlangen und Gewähren (nehmen/geben)
ist - für die Seele - immer ein Erleben!
Nur der Verstand zerteilt 's in Pflicht und Recht.
Drum wünsch ich Euch, Ihr mögt in all den Jahren
einander immer in der Seele lesen!
Im Alltag kommt nicht jedes Wort am Ziel an.
Mit Langmut und Geduld die Lieb er-fahren
(dem Ich nachspüren und am Du genesen):
lasst es geschehn! - Für Ingrid und für Milan.
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Abschied von der Volksschulzeit
[an Otti H., 1995]
Fraglos, von der Wiege bis zur Bahre
lernen alle Menschen, immerzu.
Doch am schwersten sind die ersten Jahre,
weil man da noch gar nicht weiß wozu.
Später erst erwächst daraus das wahre
„Lernen, um zu lernen“. - Aber Du
hast bereits den Keim dazu gelegt
und die Kinder (dafür Dank) geprägt.
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Für Reinhold
[zum 40. Geburtstag, 1997]
Sonnenhell - wie deiner Kinder Seelen -
möge dir das weitere Leben sein!
Wege dazu kannst du selber wählen.
(Jeder findet seine; ganz allein.)
Nun, du hast gewählt. Da wird 's nicht fehlen,
dass dein Ziel - privat und allgemein -
dir nun sonnenklar vor Augen steht.
Weil das Ziel der Weg ist, den man geht.
Doch säume nie, auch frühere Zeiten
wertzuschätzen in der Gegenwart!
Selbst das Dunkelste hilft: ...Weg bereiten
...und Licht erkennen (als sein Widerpart).
Wie könnte uns nur Sonnenschein begleiten
auf unseres langen Lebens wilder Fahrt?
Wo doch unser unbewusstes Streben
darauf abzielt, alles zu erleben!
Daher wünsch ich dir: Aus vollen Stücken
mögest du, was immer du erwarbst,
dir neu erwerben! (So erst baust du Brücken,
wo sich ein Weg vielleicht verlor...) Und darbst
du einmal, lass dich nicht von Leid erdrücken!
Oft braucht es nur, dass du 's gesund vernarbst.
Bewusst gemacht, verströmt der Lebenswille
die größte Kraft! Und das in aller Stille.
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Für Sue
[zum 60. Geburtstag, 2005]
Es ist gar nicht zu glauben, wie die Jahre fliegen
(und sich dabei oft derart unterschiedlich zeigen).
Nicht alles lässt sich immer auf die Reihe kriegen.
Kaleidoskopisch ist der Jahre Bilder-Reigen!
Doch wer 's vermochte, sich in Demut einzufügen
in jenes Lebens Ganze: nahm es sich zu eigen!
Und der - gemeint bist Du, Susanne - widerlegt,
dass Schicksal strafen mag, weil es uns führt und trägt.
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Für Daniela
[zum 23. Geburtstag, 2006]
„Meine kleine Maus“, das bist du immer noch!
Und ich glaub, du weißt genau warum (ich wette):
schmunzelnd denk ich dabei an ein Mauseloch!
Nicht, dass ich dich je als grau empfunden hätte.
Sehnst dich halt nach Sicherheitsverstecken... Doch
du bist bereits erwachsen. Deine Sammelstätte
an Erfahrungen ist längst schon reich bestückt!
Erscheinen dir auch manche (wohl mit Recht) „ver-rückt“.
Das Leben hat nun einmal seine Schattenseiten.
Doch die - auch wenn du sie oft fürchtest - müssen sein!
Sonst würdest du die andern, die dir Glück bereiten,
gar nicht erkennen können und dich ihrer freu'n!
So wünsch ich dir ein frohgemutes Weiterschreiten
auf deinem Lebensweg. Du bist ja nicht allein!
Hab Mut, auch immer wieder Neues anzugehen,
und du wirst stetig vorwärtskommen. Du wirst sehen!
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Für Susanne Amberg-Schneeweis
[Widmung zu ihrer Buchpräsentation „Singen macht glücklich“, 2006]
„Liebste Freundin“, erinnerst du dich noch? (Das ist ein Zitat
vom Sir John aus den „Lustigen Weibern“.) Lang, o wie lang ist das schon her!
Was ist seit damals nicht alles gewesen, das dir, gleichwohl mit Rat und Tat
von anderen, gelungen ist zu einem großen Wurf, seht her:
zu einem unvergleichlichen Lebenswerk, das deine Züge hat!
Unergründliche Tiefe und tänzelnde Leichtigkeit: Ein wogendes Meer
an Lebenserfahrungen brandet sonnendurchflutete, schaumgekräuselte Wellen
über seine Strände - auch an den klippenreichsten Uferstellen!
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Für Stephanie und Raphael
[anlässlich Steffis 6. Geburtstag, 2006]
Eure Mutter hab ich schon gewiegt,
in den Schlaf gesungen und gekost...
Hab sie manches Mal im Spiel besiegt
oder schwesterlich den Sieg „verlost“...
Hab sie hoch geworfen, dass sie fliegt!
Und für kleine Wunden fand ich Trost...
Auch in späteren Gemeinsamkeiten
fand sich nie ein Grund für uns, zu streiten.
Euch trag ich nun ähnlich in mir drinnen,
tiefe Liebe fühle ich zu euch!
Braucht ihr etwas, mögt ihr euch besinnen:
ihr seid mir fast eignen Kindern gleich.
Wenn euch etwas schmerzt; wenn Tränen rinnen,
lasst euch von mir trösten: Ich verscheuch
euch die Sorgen und den Kummer, seht!
Später wisst ihr selber, wie das geht.
Aber glaubt nicht, ihr wärt klein und dumm.
Denn was gut ist, wisst ihr von allein!
Allen Menschen (seht euch doch nur um)
kann ein solches Denken nützlich sein.
Fragt nur immer: Will ich? Und: Warum?!
Antwort findet sich meist selber ein.
Drum vertraut, der Körper ist gar weise,
auf ein Bauchgefühl. (Spricht es auch leise.)
Seid ihr einmal wütend... und verzagt...,
denkt daran, dass vieles wieder heilt.
Holt euch Trost! Holt ihn euch ungefragt.
Sorgt nur, dass ihr nicht im Gram verweilt!
Wichtig ist auch, dass ihr euch vertragt,
dass ihr euer beider Leben teilt.
Teilt euch mit - im Tanz, im Sport, im Spiel
und in der Musik! Das hilft schon viel.
Habt ihr Regeln für ein Spiel vergessen,
schafft euch neue! Ja, erfindet sie!
Niemals sind je bessere gewesen
als die selbstgemachten, weil doch die
sich gestalten aus dem eignen Wesen:
aus dem Fundus eigner Fantasie!
Auch das Leben solltet ihr so seh'n.
Dann, ihr könnt mir 's glauben, ist es schön!
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Für Arthur
[an einer Lebenswende, 2006]
Deute deine Träume. Dir zum Segen
wird es sein, wenn du sie selber deutest,
deinem Wesen treu. Auf fremden Wegen
bleibst du säumig, wenn du sie beschreitest,
such dir eigene! Sei nicht verlegen,
wenn nicht gleich gelingt, was du bereitest.
Nur verliere dich nicht in der Scheu
anzupacken. Mach dir etwas neu!
Will es, tu es, mach es - und gewinne!
Weil nur der gewinnen kann, der wagt.
Hast du eine alte Regenrinne,
bau ein Haus dazu! Sei unverzagt,
ob das je gelingen mag... Beginne!
Warte nicht! Sonst kriegst du ungefragt
- für die stolze Seele ungebeten -
einen Rat, wie es die andern täten.
Eine innere Stimme kann dir sagen,
was das Deine wär (wohl schon seit Jahren)!
Doch du musst dir selbst die Pflicht auftragen,
das in dein Bewusstsein hochzufahren
und Verantwortung dafür zu tragen,
was du wirklich möchtest. - Selbsterfahren
will das Leben sein, dann wird es glücken!
Doch „Gelingendes“ gelingt in Stücken.
Sei daher nicht mutlos, wenn was schleicht,
was du vielleicht schneller haben wolltest.
Nie ist das, was irgendwer erreicht,
ihm zu spät gekommen! - Und du solltest
auch nicht messen, was sich gar nicht gleicht!
Miss an dem, was du dir bisher holtest!
Baue darauf auf. Denn das bist Du.
Mag es unbequem sein, immerzu!
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Das verflixte dreizehnte Jahr
[für Sabine & Max, anlässlich ihrer Hochzeit, 2009]
Einst, vor zwölf und einem Jahr, hat etwas zwischen euch begonnen.
Jahr für Jahr kam - voll der Gaben - eine gute Fee ins Haus:
gab euch Seligkeit... und manches Glück... und süßer Liebe Wonnen...
Und dann geschah es doch. Die dreizehnte der Feen blieb nicht aus.
Als sie eintrat, wurde es ganz plötzlich finster. Und euch war,
als wäre eure Welt mit einem Mal zesprengt und ganz verwildert.
Doch - zu eurem Glück - seid ihr so viele Jahre schon ein Paar!
Daher haben zwölf der Feen dieser Einen Fluch gemildert.
Nun, so scheint 's, ist alles gut, - und alles Unheil abgewendet.
Aber wo ein Märchen schließt, beginnt nicht da „das wahre Leben“?
Unbesorgt! Ein „wahres Märchen“ wird von Herz zu Herz gesendet!
Sinnlich Euch durchflutend, wird 's dann auch verwiklicht! Ist das Leben
nicht ein unstillbarer Fluss an Kräften? Die empfangt - und sendet
sie einander: achtsam ganz Euch selbst einander hinzugeben.
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An Zuzana - in Dankbarkeit
[Qigong und Chan Mi Gong Lehrerin, 2025]
Seit jeher pflegen Menschen Rituale
und üben sich in altgedienten Riten...
Erzählungen aus urzeitlichen Mythen
sind Stoff für 's Herz und Basis für 's Sakrale.
„Sakral“ gilt - im Chan Mi - auch als geheim.
Das soll wohl inhärent darauf verweisen,
dass wir drauf achten, auch die feinen, leisen
Schwingungen zu spür'n... und uns dran freu'n!
Denn Leben IST Bewegung. - Atemräume
verdeutlichen uns, wie das gehen mag:
(Oder etwa nicht? Mag sein, ich träume.)
S i e erzeugen Wellen... Doch ich frag:
Erzeugen nicht d i e W e l l e n diese Räume?
Es ist ein Wunder, beides! Tag um Tag.
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